— 39 —
die angesehensten Geschlechter Frankreichs vertreten. Wie schon 80 Jahre vorher den sogen. Engländern, so erschienen auch ihnen die gesegneten Gefilde des Oberrheins als gute Beute und um so mehr, da die kaiserliche Gewalt in Deutschland auf unsicherem Boden stand. Außerdem waren die Ritter im Elsasse dem Einrücken der Armagnacs gar nicht abgeneigt, da auch sie einen Anteil an der reichen Beute zu erlangen hofften. Zn Finsiingen, an der Straße von Lothringen nach Zabern, dort, wo sich die Vogesenpässe nach dem Elsasse offnen, hatte Herr Hans seinen Sitz. Er war es, welcher im I. 1439 den Armagnacs den Wegweiser nach den reichen Fluren des Elsasses abgab. Es war ein Heer von 12 000 gutbewaffneten Reitern, das Volk aber nannte sie spöttisch nur d.ie armen Gecken, da ihr Prunk und Glanz nur ein erstohlener wäre und sie ihre Armut nur durch Raub und Mord verdecken könnten. Aber bitter mußte das Volk diesen Spott bezahlen. Drei Wochen lang zogen die Armagnacs wie Mordbrenner im Lande umher, sengten und plünderten, wohin sie nur kamen und raubten dem Landmanne seine mühsam erworbene Habe. Gleich anfangs hatte sich ihnen ein Straßburgisch es Heer entgegengestellt, es mußte aber der Übermacht weichen. Endlich zogen die bösen Gäste ab, nachdem das ganze Elsaß verwüstet war. Die heimgekehrten Ritter erzählten am französischen Hofe von den reichen Städten am Rhein, und wie wenig Schutz ihnen der Kaiser zu verleihen vermöge. Natürlich wurde der König verlockt, lüsterne Blicke nach dem schonen Elsasse zu werfen, und nur zu bald bot sich ihm eine Gelegenheit, das Land kennen zu lernen.
Auf Sigismund war nach der kurzen Regierung Alberts Friedrich von Steiermark als Kaiser gefolgt, ein Mann, der während feiner mehr als 50jährigen Regierung dem Reiche wenig genützt, aber viel geschadet hat. Unter seiner Vormundschaft stand Sigismund von Österreich, Graf von Tirol, Breisgau, Sundgau und Elsaß. Dieser war verlobt mit der Tochter des Königs von Frankreich. Fortwährend lag er im Streite mit der Schweizer Eidgenossenschaft, und da selbst der Kaiser nicht Macht genug besaß, um sie zu bezwingen, so schloß der letztere einen Bund mit Frankreich, wonach er 5—6000 Mann Kriegshülfe erhalten sollte. Aber statt 5000 Mann rückten im I. 1444 gegen 40000 von jenen Armagnacs ein, an deren Thaten sich das Volk noch lebhaft erinnerte. Jetzt bekamen sie gar Namen, wie Kehlabschneider und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Hans Sigismund Alberts_Friedrich_von_Steiermark Friedrich Sigismund_von_Österreich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Lothringen Elsasses Rhein Breisgau Frankreich Frankreich
— 41 —
Sundgau, fest und entschlossen, aber harten, grausamen und jähzornigen Charakters. Maßlos waren seine Erpressungen und Bedrückungen. Keinen Stand, kein Geschlecht schonte er; in grenzenloser Hoffart trat er gegen alle auf. Bei seiner Hochzeit, welche er 1470 zu Thann feierte, bestimmte er die Geschenke, welche ihm weltliche wie geistliche Herren und Städte zu bringen hatten. Der Landvogt hatte seinen Sitz in Ensisheim. Von hier aus machte er seine Versuche, die Reichsstädte in seines Herrn Gewalt zu bringen. Den Straßburgern ließ er sagen, sie brauchten nächstens weder Rat noch Ammeister zu wählen, er wolle kommen und ihnen einen geben, der kein Schneider oder Schuster sei, den Herzog von Burgund. Den Mülhausern schrieb er unumwunden, sie sollten sich seinem Herrn unterwerfen, da er sie besser beschirmen könnte, als Kaiser und Reich. Er versprach alle Schulden zu tilgen, deren die Stadt sehr viel hatte, und außerdem noch eine bedeutende Summe, wenn sie dem Herzog huldigen wollten; im entgegengesetzten Falle drohte er mit Gewalt. Doch die Mülhauser hörten nicht auf sein Anerbieten. Im I. 1474 kam Herzog Karl selbst mit 5000 Mann nach dem Elsasse und zog vor Mülhausen. Aber die gewaltige Überschwemmung der Jll zwang ihn zum Abzüge. Doch war es klar, daß er bald wieder kommen würde. Mülhausen wandte sich deshalb an die andern Städte, und diese faßten den Beschluß, die Summe aufzubringen, um die Sigismuub das Land verpfäubet hatte. Jetzt brach allerwärts der Sturm gegen Sen Landvogt los. Voran gingen die Bürger von Ensisheim. Sie erklärten, daß sie Herzog Karl nicht mehr als ihren Herrn anerkennen und keinem andern, als Sigismuud gehorchen wollten. Der Landvogt, aufgebracht darüber, rückte mit seinen Truppen vor die Stadt, um sie einzunehmen. Aber die Bürger waren zu sehr auf der Hut und seine Schar war zu klein. Er sammelte beshalb frische Streitkräfte und rückte in der Osternacht 1474 vor die Stadt, währenb die Bürger in der Kirche waren. Als die Kirchenglocken läuteten, ließ er die Leitern an die Mauern legen. Aber die Wache bemerkte das Kriegsvolk, machte Lärm und alsbalb ertönte statt des feierlichen Klanges der Kirchenglocken der schrille Ton des Sturmglöckleins. Die Bürger eilten nach Hause und ergriffen ihre Waffen. Die Krieger, welche die Mauer schon erklommen hatten, wurden getötet, die andern in die Flucht getrieben. Hagenbach zog sich nach Breisach zurück, wo er seine Rache in dem Blute
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Thann Schneider Karl Karl Karl Karl
— 50 —
öffnen. Und es geschah auch, da der Pöbel zu den Bauern hielt. Vergebens waren alle Friedensversuche des Bischofs und des Stadtrats von Straßburg. Als der kaiserliche Landvogt zu Gerber kam, um ihm Friedensanträge zu machen, wurde er gar nicht vorgelassen und mußte unverrichteter Sache wieder umkehren. Als die Gesandten des Landgrafen mit dem Ammeister von Straßburg hinkamen, bedeutete man ihnen: „Die Bauernhäupter säßen jetzt zu Tisch, die Gesandten sollten nur warten." Endlich vorgelassen, sagte man ihnen: „Die Bauern hätten lange genug in Knechtschaft gelebt, sie wollten jetzt selbst gebieten und die Herren sein; übrigens wüßten sie besser, als die von Straßburg, was sie zu thun hätten." Die Strafe für solchen Übermut blieb nicht aus. — Der Bischof und Rat von Straßburg wandten sich an den Herzog Anton von Lothringen um Hülfe. Gern gewährte er sie, da er von den Bauern Unruhen für seine eigenen Länder befürchten mußte. Bei Zabern hatten sich die Bauern verschanzt; sie waren 30000 Mann stark; ihr Oberanführer war Erasmus. Die Stadt mit den umliegenden Dörfern bildete ein großes, festes Lager, das auch mit Kanonen versehen war. Hier sollte der Entscheidungskampf stattfinden. Herzog Anton rückte heran und richtete seine gewaltigen Mörser gegen die Lagerdämme. Denen hielten auch die Mauern nicht stand, so daß sich die Bauern ergeben mußten. Freier Abzug und gänzliche Vergebung wurde ihnen zugesichert. Am 19. Mai erfolgte der Abmarsch der unbewaffneten Bauern. Die bewaffneten Lothringer bildeten vom Stadtthore aus eine lange Gaffe für die Durchgehenden. Da entstand ein Streit zwischen einem Bauern und Soldaten. Sofort fiel das Wort: „Schlagt drauf, es ist uns erlaubt!" Die Bauern sahen sich verraten und drängten nach der Stadt zurück, um sich Waffen zu holen. Aber schon wüteten die Lothringer mit ihren Schwertern unter ihnen, das Thor wurde durch Leichen gesperrt. Die Wehrlosen waren rettungslos verloren ; gegen 18 000 sollen ihren Tod gefunden haben. Erasmus hatte sich in das Schloß geflüchtet und war dort gefangen genommen worden. Man band ihn an einen Baum mit dem Stricke um den Hals. Aber selbst in der Todesstunde erfüllten ihn noch die wildesten Rachegedanken; er verhieß seinen Wächtern die größten Qualen, wenn es ihm gelänge, ihnen zu entkommen. Unter den gräßlichsten Verwünschungen starb er. — Der Rest der aufständischen Bauern wurde bei Scherweiler von Herzog Anton in einem blutigen Kampfe besiegt.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
— 69 —
wühl an die Wiedergewinnung des Elsasses, und ebenso betonte Preußen beim zweiten Pariser Frieden (1815) die deutschen Ansprüche hierauf; aber die Uneinigkeit der Sieger, die Eifersucht der andern Mächte gegen Preußen und die Geschicklichkeit der Besiegten bei den Verhandlungen des Friedensschlusses, entwanden den deutschen Händen den Siegespreis. Nur Landau wurde an Deutschland abgetreten und die Lauter als nördliche Grenze Frankreichs festgestellt. Napoleon Iii. fand in den Herzen der Elsässer nicht die begeisterte Aufnahme, die sie seinem Oheim, Napoleon I., geschenkt hatten. In Straßburg war es, wo er am 30. Oktober 1836 jenen mißglückten Versuch, sich durch Bestechung der Soldaten zum Herrn der Stadt zu machen, in Scene setzte. Damals dachte sicherlich niemand, daß dieser aben-tenernde Prinz einst nicht nur Frankreichs, sondern ganz Europas Geschicke leiten werde. Er erhob Frankreich zur ersten Macht und ließ durch seinen Glanz die Elsässer vollständig vergessen, daß sie Deutsche seien und einst zu Deutschland gehört haben. Aber jenseits des Rheins bewahrte man lebendig das Andenken daran. Als daher der französisch-deutsche Krieg 1870 entbrannte, und sich der Sieg an Deutschlands Fahnen heftete, erschollen sofort die Stimmen nach Herausgabe des deutschen Elsasses. Der Friede von Frankfurt am M. erfüllte die Wünsche des deutschen Volkes und führte das Elsaß dem geeinigten deutschen Vaterlande zurück. Wohl werden noch Jahre vergehen, ehe alle Elsässer sich stolz und freudig Bürger des deutschen Reiches nennen werden, aber daß einst dieser Augenblick eintritt, wollen wir und dürfen wir fest hoffen !
(ieorg-Eckert-lnstltui für internationale Schulbuchforachurifl Braun schwelg -Sdftjlbuchbfofiotttek -
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Elsasses Landau Deutschland Frankreichs Straßburg Frankreichs Europas Frankreich Deutschland Rheins Deutschlands Elsasses Frankfurt_am_M.
— 10 -
schönes Spielzeug! Schnell fnieete sie nieder, packte Ackersmann, Pferd und Pflug in ihre Schürze und eilte, ihrem Vater das Gefundene zu zeigen. Zierlich stellte sie das Männlein mit seinem Gerät auf den Tisch vor den Riesen. Der aber erhob ernst seinen Finger und sagte: „Kind, bringe schnell die Sachen wieder dorthin, wo du sie gesunden hast! Wenn der Bauer nicht den Acker pflügte, so hätten wir kein Brot zu essen." — Selbst einzelne Naturerscheinungen sind nach allgemeinem Glauben höhere Wesen, so beispielsweise die Irrlichter, welche den Wanderer an gefährliche Stellen locken. Auch der häßliche Aberglaube an Hexen ist dem Elsasse nicht fremd geblieben.
So war das Leben des Volkes gestaltet, welches vor mehr als 1000 Jahren unser Elsaß bewohnte.
Chlodwig.
(496 nach Chr.)
Nur kurze Zeit nach dem Rückmge der Römer waren die Alemannen im freien Besitze des Landes. Ihre Länder- und Beutesucht führte sie immer weiter gegen Norden bis zu den Mündungen des Mains und der Mosel, wo sie mit den Franken zusammengerieten. Deren König Chlodwig (Chlodovech) hatte schon 486 in der Schlacht bei Soissons die römische Herrschaft in Gallien vernichtet und das fränkische Reich gegründet. Nun trat er den Alemannen entgegen in der Nähe des Rheines i. I. 496. Es kam in der Ebene von Tolbiakum (Zülpich) zum heißen Kampfe. Schon begannen die Scharen Chlodwigs zu weichen, als er, an der Hülfe seiner heidnischen Götter verzweifelnd, dem Gott der Christen, den seine fromme Gemahlin verehrte, das Gelübde that, sich zu bekehren, wenn er ihm den Sieg verleihe. Da wandte sich das Glück der Schlacht. Frischer Mut belebte die fränkischen Krieger, todesmutig drangen sie ans die Feinde ein und schlugen die schon siegreichen Alemannen in die Flucht. Der Alemannenkönig siel mit den edelsten seiner Helden und die übrigen beugten sich der Herrschaft der Franken. Chlodwig aber ließ sich taufen und erbaute zahlreiche Kirchen zur Ehre Gottes. Er soll an der Stelle eines alten Tempels eine Kirche errichtet haben, dort, wo jetzt das Straßburger Münster steht. — So geschah es, daß das Elsaß unter fränkische Oberhoheit kam und damit auch das Christentum eine rasche Verbreitung fand.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
— 13 —
entbrannt, versetzte der Herzog dem Sohne einen tödlichen Streich. Bald jedoch erfüllte ihn diese That mit Reue, so daß er seine Tochter zu Gnaden aufnahm. Eticho ging in sich und schenkte Ottilien, die er anfangs hatte zwingen wollen, einen deutschen Fürstensohn zu heiraten, sein Schloß Hoheuburg. Sie gründete hier ein Kloster und war dessen erste Äbtissin. Der Herzog wurde noch vor seinem Ende vou einer schmerzlichen Krankheit heimgesucht, in welcher ihm seine Tochter stets zur Seite blieb, um ihn zu pflegen. Als der Vater starb, betete Ottilie so lange, bis seine Seele, wie die Legende erzählt, aus dem Fegfeuer befreit war Die Heilige gab sich ganz der Pflege der Kranken und Armen hin. Da für die Gebrechlichen der Berg zu schwer zu ersteigen war, stiftete sie an seinem Fuße das Hospital Niedermünster, wohiu sie und ihre Nonnen täglich hinabstiegen. Sie starb verklärt in Den Annen ihrer trauernden Schwestern. Ihr Sarg und ihre Gebeiue siud auf dem Ottilienberge aufbewahrt und Tausende von Pilgern wallen von nah und fern dahin zur Verehrung der Heiligen.
Elsaß unter bett Karolingern.
(752—911.)
Auf Eticho folgten noch zwei selbständige Herzöge von Elsaß; dann hob Karl der Große das Herzogtum auf. Die Nachkomme« Etichos erhielten den Grafentitel. Pipin der Kleine, der Vater Karls und Ahnherr der Karolinger, weilte gern im Elsasse, das ein treffliches Jagdrevier war. Sein Name war iu jedermanns Munde und seine Weisheit sprichwörtlich. „Du kauust das Ding nicht zuwege bringen," riefen sich die Zankenden zu, „wenn Du gleich so weise wärst, wie König Pipin." Auf Pipin folgte sein edler Sohn, Karl der Große (768—814). Er war ein ausgezeichneter Kriegsheld und weiser Regent seines Volkes. Wie gegen die heidnischen Sachsen, deren Unterwerfung und Bekehrung er in einem 31jährigen blutigen Kriege (772—803) erzwang, so kämpfte er siegreich auch gegen manche andere Völker. Papst Leo Iii. salbte ihn am Weihnachtsfeste des Jahres 800 in der Peterskirche zu Rom zum römischen Kaiser. Karl der Große hat segensreich für die Ausbreitung des Christentums, wie für die Bildung seiner Unterthanen gesorgt. Er stiftete Bistümer, erbaute Kirchen und Klöster, berief gelehrte Männer ins Land und grün-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Schloß_Hoheuburg Ottilie Karl_der_Große Karl Karls König_Pipin Karl_der_Große Karl Leo_Iii Leo Karl
— 20 —
Streichen der erbitterten Rnfacher und Heinrich selbst rettete sich nur mit knapper Not. unter Zurücklassung der Reichskleinodien nach Colmar. Die Frauen brachten Krone, Scepter und Mantel im Triumph nach der Kirche und legten alles auf dem Altar der hl. Jungfrau nieder. Seitdem hatten die Frauen in Rufach bei allen festlichen Gelegenheiten den Vorrang; selbst heute noch stehen ihre Kirchenstühle zur rechten Seite des Altars.
Friedrich I., Barbarossa.
(1152—1190.)
Auf Heinrich V. folgte Lothar von Sachsen; auch er kam nach dem Elfasfe, da die Herzöge des Landes, Friedrich und Kon< rad, ihn nicht als Kaiser anerkennen wollten. Bald zwang sie jedoch ihre Niederlage dazu. Als Lothar 1137 starb, wurde Konrad zum deutschen Kaiser gewählt. Er war der erste aus dem Hanse Hohenstaufen, das ein Jahrhundert lang Deutschland groß und mächtig gemacht hat. Konrads Nachfolger war sein Neffe Friedrich, der gewaltige Rotbart, von den Italienern Barbarossa genannt. Sein Lieblingssitz war Hagenau.
Einst, erzählt die Sage, zog ein ritterlicher Herr in den Ha-genaner Forst, um zu jagen. Da entdeckte er tief ich Walde eine Insel, von der Moder umflossen, bewachsen mit dichtem Gestrüpp oder Hag, wohin sich das Wild geflüchtet hatte. Dieser Platz, dachte er sogleich bei sich, paßt herrlich für ein Schloß. Er baute also eine stattliche Burg und nach dem Hag nannte er sie Hagenau. Dieser ritterliche Herr war Friedrich der Einäugige, der Vater Friedrich des Rotbarts. Kaiser Konrad gründete hier eine Niederlassung und legte den Grundstein zur Sankt Georgskirche. Barbarossa vergrößerte das Schloß und machte es zur kaiserlichen Burg. Es war ein gewaltiger Ban, an jeder der vier Ecken ein Turm, in der Mitte ein fünfter. Auf dessen Spitze saß eine goldene Taube, die weithin sichtbar war und später auch aus die Münzen der Stadt geprägt wurde. In dem mittleren Turme lagen drei Kapellen übereinander, die unterste Gott dem Vater, die in der Mitte Gott dem Sohne, und die oberste dem hl. Geiste geweiht. Hier wurden die Reichsinsignien aufbewahrt: zwei Schwerter, der goldene Reichsapfel mit dem Kreuze, der kaiserliche Mantel, ein Gewand von weißem Sammet, zwei scharlach-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Heinrich_V. Heinrich_V. Lothar_von_Sachsen Friedrich Friedrich Lothar_1137 Konrad Konrad Konrads Konrads Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Friedrich_des_Rotbarts Friedrich Konrad Konrad Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Colmar Rufach Deutschland Hagenau Hagenau Georgskirche
— 22 —
führten die Kaiser selbst die Verwaltung von Schwaben und Elsaß, so Friedrich Ii., Heinrich Vii. und Konrad Iv. Nur der unglückliche Konradin, der letzte Hohenstause, vermochte nicht die Krone, die seine Väter besessen hatten, zu erlangen. Er endete als Herzog von Schwaben und Elsaß sein jugendliches Leben auf dem Schafott zu Neapel 1268.
In der Zeit der Hohenstaufen traten im Elsasse neben den Herzogen die Landgrafen bedeutender hervor. Sie hatten die Pflege der Gerichtsbarkeit in den dem deutschen Reiche unmittelbar untergebenen Gebieten. Die Landgrafschaften waren geteilt; die eine bestand im Niederelsasse, die andere im Oberelsasse. Dort besaßen sie die Grafen von Werth und nach ihrem Aus-sterben in der Mitte des 14. Jahrhunderts die Grafen von Otlingen, welche 1362 jhre Anrechte an Johann von Lichten -berg, den Bischof von Ttraßburg, verkauften. Im Besitze der ober-elsässischeu Landgrafschaft waren die Grafen von Habsburg, die sich durch Heiraten, Verträge, Erbschaften, wie durch Sparsamkeit und Mut eine rasch wachsende Macht erworben hatten. So fielen namentlich die Besitzungen der Herren von Pfirt, deren Geschlecht im Anfang des 14. Jahrhunderts ausstarb, an die Habsburger. Diese umfaßten den heutigen Sundgau, also Pfirt, Alt-kirch, Mülhausen, Thann, St. Amarin, Masmünster, Belfort. Durch diesen bedeutenden Besitz gewannen die Habsburger den größten Einfluß auf die Schicksale des Elsasses.
Unter den Hohenstaufen, besonders unter Friedrich Ii., erwachte im Elsasse städtisches Leben und entwickelte sich zu herrlicher Blüte. Es erhoben sich eine Menge städtischer Gemeinwesen, die alle unmittelbar unter dem deutschen Reiche stehen wollten. Voran ging Straßburg. Der Rhein, der heute mehrere Kilometer östlich von der Stadt fließt, ging zur Zeit der Römer dicht an dem alten Kastell vorüber. Der Hauptverkehr war jedoch nicht ans dem Rhein, sondern auf der Jll, au der sich nicht weniger als 1500 Fischer niedergelassen hatten. Außerdem zog hier die Hauptstraße über den Rhein, wonach die Stadt die Burg an der Straße, Straßburg, genannt wurde. Straßburg war Residenz der Bischöfe, welche der Bürgerschaft gegenüber große Rechte hatten. Ihnen sind die ersten Anfänge des städtischen Gemeindewesens zu danken. Sie ernannten die Richter und den Schultheißen, die erste obrigkeitliche Person. Jeder Bürger war dem Bischof zu Herrendiensten wäh-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Vii Heinrich Konrad_Iv Konrad Konradin Johann_von_Lichten_-berg Johann Thann Friedrich_Ii Friedrich
— 26 —
Deutschland die höchste Unordnung. Kein deutscher Fürst mochte die Kaiserkrone annehmen. Ein jeder suchte sich nur auf Kosten des andern zu erheben und zu bereichern. Gewalt ging überall vor Recht. Es war die schreckliche Zeit des Faustrechts, wo Sieger der war, welcher die stärkste Faust führte. Diese traurigen Zustände riefen die Sehnsucht nach einem tüchtigen Kaiser wach. So wählten i. I. 1273 die deutschen Fürsten den Grasen Rudolf von Habsburg zum Kaiser. Rudolf belagerte gerade die Stadt Basel, als ihm die Gesandten die Botschaft brachten, daß ihn die zu Frankfurt versammelten Fürsten einstimmig gewählt hätten. Die Nachricht kam auch bald in die Stadt Basel. Sogleich öffneten die Bürger die Thore, der Bischof söhnte sich mit seinem neuen Herrn ans, die Gefangenen wurden zurückgegeben und Rudolf hielt unter dem Jubel der Einwohner seinen Einzug in die Stadt. Die Baseler leisteten ihm den Eib der Treue und brachten eine große Summe Gelbes als Ehrengeschenk bar. Nach-bent Rubolf in Aachen gekrönt worben war, kam er auch nach Straßburg, wo er glänzenb empfangen würde. Häufig verweilte er in biefer Stadt, ebenso in Hagenau, Rappoltsweiler und Ensis-heim. Er kannte sehr wohl die Bebeutung, welche das Elsaß für Deutschland hatte und versäumte beshalb nichts, um die Provinz fest mit dem Reiche zu verketten. Mehrmals kam er in das Laub, um ausgebrochene Streitigkeiten zwischen Städten und eblen Herren zu schlichten. In der Zeit des Faustrechts hatten sich viele Ritter feste Burgen gebaut, von benen aus sie die Städter arg plagten und ihren Hanbet störten. Rubolf gab beshalb vielen Städten bebeutenbe Vorrechte und stellte sie unmittelbar unter das beutfche Reich. Manche bekamen sogar das Münzrecht und das Recht über Leben und Tod. Da aber die einzelnen Stabte zu schwach waren, um sich mit Erfolg gegen die Übergriffe der Burgherren zu verteibigen, so verbanben sie sich und der Kaiser gab ihnen einen gemeinsamen Schutz in der Person des Laubvogts. Dieser hatte später seinen festen Sitz zu Hagenau. Außer Hagenau gehörten zu dem Bunbe: Colmar, Schlettstabt, Weißenburg, Mülhansen, Oberehnheim, Rosheim, Münster, Kaysersberg und Türkheim. Straßburg staub für sich allein und wußte sich selbst zu schützen. Noch kurz vor seinem Ende besuchte Rubolf die Stadt Straßburg und als er aus dem Thore ritt, rief er noch: „Lebe wohl, Stadt! Lebt wohl, meine lieben Bürger!" In bemfelben
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rubolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Frankfurt Basel Aachen Straßburg Hagenau Ensis-heim Deutschland Hagenau Hagenau Colmar Weißenburg Oberehnheim Rosheim Kaysersberg Straßburg
Jahre starb er und der Bischof Conrad von Lichtenberg ließ sein Reiterstandbild neben dem Chlodwigs und Dagoberts über dem Portale des Münsters anbringen. Von diesen drei Königen erzählte sich später das Volk, daß sie sämtlich an dem Münster ihr ganzes Geld verbaut hätten.
Das Straßburger Münster.
Unter der Regierung Rudolfs wurde auch der Hauptbau des Münsters fertig. — Schon bei dem altgermanischen Stamme der Triboker war der Platz, auf dem das heutige Münster steht, der Gottheit geweiht. Drei Buchen, die um einen Brunnen gepflanzt waren, bezeichneten die Stätte, wo die Heiden ihren Götzen opferten. Als das Elsaß unter die Herrschaft der Römer kam, wurde an derselben Stelle ein Tempel errichtet, der dem Kriegsgotte Mars und dem gewaltigen Göttersohne Herkules geweiht war. Noch heute befindet sich an dem Münsterturme ein Steinbild des Herkules. Der heidnische Tempel mußte aber i. I. 510 einer christlichen Kirche Platz machen, nachdem der Frankenkönig Chlodwig Herr des Elsasses geworden war. Jetzt wölbte sich eine stattliche Halle über dem Brunnen und ein Jahrtausend lang wurden die Kinder Straßbnrgs und der Umgegend mit seinem Wasser getauft. Erst vor hundert Jahren vermauerte man feine Öffnung. Die Kirche, die Chlodwig aufführte, war nur von Holz. Unter Pipin und Karl dem Großen wurde das Chor von Stein gebaut. Schon im 9. Jahrhundert rühmte ein Dichter den glänzenden Bau. Doch nicht lange sollte er bestehen. Im I. 1002 überschritt der Herzog von L-chwaben den Rhein, plünderte die Stadt und zerstörte die Kirche. Bischof Werner begann den Neubau. Überall her rief er geschickte Baumeister und Steinmetzen. Sieben Jahre brauchte er, um die Steine und das andere Material für das Riesenwerk herbeizuschaffen. Da ihm darüber das Geld ausging, schrieb er Ablässe aus für diejenigen, welche eine Gabe darbrachten. Im I 1015 legte Bischof Werner den Grundstein, aber schon 1028 starb er. Sein Nachfolger betrieb emsig den Fortgang der Arbeit und „der Bau stieg wie die Blumen des Maies in mannigfaltigem Schmuck in die Höhe und zog immer mehr den Blick des Beschauers auf sich." Im I. 1275 war der Hauptban vollendet. Zwei Jahre darauf, „im Jahre des Herrn 1277, am Tage des
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Conrad_von_Lichtenberg Chlodwigs Rudolfs Chlodwig Chlodwig Karl Karl Werner Werner